Alfred E. Neuman Maskenform aus Aluminiumharz – Ein einzigartiges Sammlerstück der César-Fabrik

0
2

Ein ganz besonderes Stück ist neu in meine MAD-Sammlung gewandert – eine Aluminiumharz-Form des legendären Alfred E. Neuman-Kopfes, wie er für die bekannten Vinylmasken der französischen Firma César verwendet wurde. Dieses seltene Objekt stammt direkt aus der Produktionsphase einer der kultigsten MAD-Masken und erzählt nicht nur die Geschichte eines Gesichts, sondern auch die eines traditionsreichen französischen Unternehmens.

Der stolze Besitzer mit der Alfred E. Neuman Aluminium Maskenform
Der stolze Besitzer mit der Alfred E. Neuman Aluminium Maskenform

Hintergrund zur César-Maske von Alfred E. Neuman

Die Maske von Alfred E. Neuman – dem ikonischen, schief grinsenden Maskottchen des MAD Magazins – wurde in der César-Fabrik in Frankreich über viele Jahre hinweg in Serie gefertigt. Die vorliegende Aluminiumharzform diente als sogenannter „Print“ einer Originalform und wurde genutzt, um bei einem Bruch des empfindlichen Gipsmodells einen stabilen Abdruck zu bewahren. Sie ist also kein direktes Gusswerkzeug, sondern vielmehr ein Sicherungsexemplar zur Reproduktion der Master-Form – ein Zwischenschritt mit hoher Bedeutung im Maskenherstellungsprozess.

Vergleich der Aluminium Form mit der fertigen Alfred E. Neuman Maske
Vergleich der Aluminium Form mit der fertigen Alfred E. Neuman Maske

Die künstlerische Herstellung erfolgte in mehreren Phasen:

  1. Vollkopf-Skulptur
    Am Anfang stand eine vollständige Kopfskulptur – der kreative Entwurf eines Bildhauers, der die Grundlage für die spätere Maske bildete.

  2. Halbe Gipsform
    Von derselben Hand wurde eine halbe Kopfskulptur in Gips geschaffen. Diese diente dazu, die Kunststoff-Liner für die spätere Vinylausformung herzustellen. Da diese Gipsformen leicht zerbrechen konnten, wurde in einem nächsten Schritt eine robustere Kopie erzeugt.

  3. Aluminiumharz-Abguss
    Der Aluminiumharz-Abguss – das hier vorgestellte Sammlerstück – wurde von der Aluminiumform abgenommen und stellt eine langlebige Sicherungskopie der Skulptur dar. Es war eine Art „Backup“ für den Fall, dass die Gipsform beschädigt wurde.

Wer steckt hinter dem Design?

Auch wenn der genaue Künstler hinter diesem Exemplar nicht zweifelsfrei identifiziert werden konnte, gehen Hinweise auf drei langjährige César-Künstler zurück: Philippe Ferron, Michel Foucault und Mehdi Gassnier. Alle drei waren über Jahrzehnte hinweg zentrale Figuren in der künstlerischen Entwicklung der Masken und trugen zur unverwechselbaren Ästhetik der César-Produkte bei.

Die Firma César – Französisches Kulturgut in Latex

Die Aluminium Maske der in der Vorderansicht
Die Aluminium Maske der in der Vorderansicht

Die Firma César wurde 1842 in Frankreich gegründet und war über viele Jahrzehnte ein weltweit führender Hersteller von Masken und Kostümen aus Latex und Vinyl. Insbesondere in den 1980er- und 1990er-Jahren dominierten César-Masken den europäischen Karneval. Von Clowns und Tieren bis hin zu Prominenten und Popkulturfiguren – César prägte die Maskenkultur in ganz Europa.

In ihren Hochzeiten beschäftigte die Firma über 300 Mitarbeiter und exportierte in über 60 Länder. Die Masken wurden bis 2023 im französischen Sausset-les-Pins bei Marseille produziert. Nach über 180 Jahren Firmengeschichte wurde die Produktion im Sommer 2023 eingestellt – ein herber Verlust für Fans traditioneller Handwerkskunst und populärer Maskenkultur.

Sammlerwert und Bedeutung

Mit der Schließung der César-Fabrik sind Originalteile aus der Produktion heute echte Raritäten. Die Aluminiumharz-Form von Alfred E. Neuman ist nicht nur ein faszinierendes Relikt der MAD-Geschichte, sondern auch ein greifbares Zeugnis europäischer Maskenkunst und Handwerksgeschichte. Für mich als Sammler ist dieses Stück weit mehr als nur ein Exponat – es ist ein Stück kulturelles Erbe.

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein