Die US-Ausgabe MAD #444 aus dem August des Jahres 2004 gehört zu jenen Heften, die den Kern des Magazins besonders gut sichtbar machen: eine Mischung aus präziser Medienparodie, ikonischer Zeichenkunst und spielerischer Anarchie, die seit Jahrzehnten zum Markenzeichen von MAD gehört. Obwohl MAD #444 vor allem durch mehrere Spider-Man-Parodien geprägt ist zeigt es zudem die TV-Persiflage „Las Vaguest“, eine satirische Verformung der NBC-Serie „Las Vegas“, deren Handlung vollständig im Casino-Milieu angesiedelt ist. Die Parodie knüpft damit nicht nur an die Tradition der MAD-Serienverfremdungen an, sondern berührt zugleich das übergeordnete Thema „Spiel“ – ein Motiv, das MAD nicht nur im Heft, sondern auch im eigenen Brett- und Kartenspiel kultiviert hat.

Die Parodie „Las Vaguest“
Die Ausgabe MAD #444 erschien im August 2004 bei E.C. Publications. Das Cover zeigt Alfred E. Neuman in Anspielung auf „Spider-Man 2“, was typisch für MADs film- und popkulturelle Bezugnahmen jener Zeit ist. Im Inneren des Heftes ist „Las Vaguest“ der zentrale TV-Spoof. Die Parodie stammt aus der Feder von Charlie Kadau, einem langjährigen Redakteur und Autor des Magazins.
Illustriert wurde sie von Mort Drucker, dessen stilistisch ausgereifte, realistische und dennoch überzeichnete Porträts ikonisch für MADs Fernseh- und Filmparodien wurden. Er hat fast 60 Jahre für MAD gezeichnet und vor allem seine Film-Parodien von „Casblanca“ über „Raging Bull“ bis „Der Pate“ machten ihn berühmt. Besonders gerne zog er „Star Wars“ durch den Kakao (Quelle: https://www.ruhrbarone.de/der-cartoonist-mort-drucker-ist-gestorben/182708/).
Obwohl MAD #444 vor allem durch mehrere Spider-Man-Parodien geprägt ist, gehört mit ‚Las Vaguest‘ auch eine Casino-Persiflage auf die NBC-Serie Las Vegas zum Inhalt der Ausgabe. Innerhalb des Heftes erstreckt sich der Spoof über mehrere Seiten und nimmt die visuellen und inhaltlichen Merkmale der Vorlage ins Visier.
Die Vorlage „Las Vegas“, die seit 2003 auf NBC ausgestrahlt wurde, spielt vollständig im fiktiven „Montecito Resort & Casino“ und kreist um Überwachung, High-Roller, Hotelbetrieb und die schillernden wie zwielichtigen Abläufe eines Casino-Komplexes. Genau dieser Kern wird in „Las Vaguest“ satirisch gespiegelt: Show-Glamour, Glücksspiel, Sicherheitskameras, übertriebene Casino-Dramatik und die ständige Mischung aus Fernseh-Kitsch und Risikokultur.
Klassische Casinospiele sind nach wie vor sehr beliebt und das mittlerweile auch im digitalen Raum, als Einsteigerfreundlich gilt beispielsweise Roulette. Auch ohne Vorkenntnisse lässt sich Online Roulette schnell verstehen und spielen. Die einfachen Regeln machen den Einstieg leicht. Roulette gehört zu den Tischspielen mit besonders hohen Return to Player Werten. Wer strategisch setzt, profitiert von fairen Gewinnchancen und einem vergleichsweise niedrigen Hausvorteil. (Quelle: https://www.hochgepokert.com/casino/online-roulette-casinos/).
Bei MAD entsteht durch die Überzeichnung eine Parodie, die nicht nur eine Fernsehsendung verspottet, sondern gleichzeitig das Setting als solches kommentiert. Das Casino dient hier als Projektionsfläche für die Absurditäten des US-Fernsehens der frühen 2000er-Jahre. Die Ausgabe #444 gilt dadurch als ein Beispiel dafür, wie MAD spezifische Umgebungen – in diesem Fall ein Casino – genutzt hat, um mediale Mechanismen sichtbar zu machen.
Serienparodien als Markenzeichen von MAD
Seit den fünfziger Jahren gehört die Serienparodie zu den Grundpfeilern des MAD-Magazins. Die Titel werden üblicherweise durch Wortspiele verfremdet, die Figuren durch überzeichnete Charakterzüge entlarvt und wiederkehrende Muster der Serienindustrie pointiert dargestellt. MAD erschafft damit eine eigene Form der Medienkritik, die humoristisch, aber dennoch präzise funktioniert. Während „Las Vaguest“ die Casino-Dramaturgie der Vorlage aufs Korn nimmt, gibt es zahlreiche weitere Beispiele, die ähnliche Mechanismen anwenden. Parodien wie „Magnumb, P.U.“,eine Verballhornung von „Magnum, P.I.“, „C.S. Oy: Miami“, basierend auf „CSI: Miami“ oder „The Prize Is Slight!“ als Satire auf die Gameshow „The Price Is Right“ folgen demselben Prinzip: Die parodierten Serien werden auf ihre dramaturgischen Muster reduziert und im MAD-Stil übersteigert.
Diese lange Tradition zeigt, dass MAD sich immer wieder dort bedient, wo Fernsehen und Popkultur ihre deutlichsten Muster zeigen. Serien, die auf Spezialeffekten, Klischees oder überdramatisierten Handlungsbögen beruhen, eignen sich besonders für MADs Zerrspiegel. Das Heft #444 ordnet sich damit stringent in eine Reihe von Ausgaben ein, die das Fernsehen einer bestimmten Epoche reflektieren und in satirische Bildsprache überführen.
weitere Quellen:
- https://en.wikipedia.org/wiki/Mad_%28magazine%29
- https://spiderfan.org/review/comics/mad_magazine/444.html
- https://www.madcoversite.com/mad444.html
- https://en.wikipedia.org/wiki/List_of_television_show_spoofs_in_Mad
- https://lasvegastvshow.fandom.com/wiki/The_Montecito
- https://en.wikipedia.org/wiki/Las_Vegas_%28TV_series%29



