Das MAD-Brettspiel aus den 80er Jahren

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Das Mad-Brettspiel aus den 80ern
Das Mad-Brettspiel aus den 80ern

Neben den Comics und Zeitschriften erstreckte sich der Einfluss von MAD auch auf andere Medien, darunter ein Brettspiel, das in den 1980er Jahren veröffentlicht wurde. Das MAD-Brettspiel, das 1979 von Parker Brothers (heute Hasbro) herausgebracht wurde, ist ein faszinierendes Beispiel dafür, wie das MAD-Magazin und seine verrückte, unkonventionelle Art in ein Spiel übersetzt wurde.

Alfred E. Neumann und das MAD-Brettspiel verkörpern beide den Geist des MAD-Magazins: ein unverblümter, respektloser Humor, der die absurden Seiten des Lebens aufzeigt. Während Alfred E. Neumann als das sorglose Gesicht des Wahnsinns zu einem Symbol für generationsübergreifende Satire wurde, bot das MAD-Brettspiel eine spielerische Erweiterung dieser Philosophie, die auch im Spiel die Konventionen auf den Kopf stellte. Gemeinsam stehen sie für eine Ära, in der Humor eine Waffe gegen die Konformität und das Establishment war – und erinnern uns daran, dass manchmal das Verrückte auch das Klügste sein kann.

Spielmechanik und Ziel

Das MAD-Brettspiel war – wie zu erwarten – alles andere als ein traditionelles Brettspiel. Während die meisten Brettspiele darauf abzielen, durch geschickte Spielzüge zu gewinnen, drehte sich beim MAD-Spiel alles darum, zu verlieren. Das Ziel des Spiels war es, als erster all das „Geld“ loszuwerden, das man zu Beginn erhielt. Diese Umkehrung der normalen Spielregeln spiegelt die subversive und humorvolle Haltung wider, die auch das MAD-Magazin auszeichnete.

Die Spieler bewegen sich über ein Brett, das mit Feldern wie „Du bist pleite!“ oder „Zahle den Spieler rechts von dir aus“ versehen ist. Es gibt Karten, die verrückte Anweisungen enthalten, wie „Singe ein albernes Lied“ oder „Führe einen verrückten Tanz auf“, die das Spiel zu einem absurden Erlebnis machen. Selbst die Bank, normalerweise eine seriöse Institution in Brettspielen, wird in MAD zum Ort des Wahnsinns: Manchmal zahlt die Bank den Spielern Geld, wenn sie eigentlich welches verlieren sollten.

Als Glücksspiel konzipiert durften natürlich auch klassische Glücksspiel-Elemente nicht fehlen. Neben den Würfeln gab es zum Beispiel ein Feld, auf dem der Spieler auf ein Pferd wetten musste (für die deutsche Fassung wären sicherlich Fußballwetten passender gewesen), in der Hoffnung, die Wette zu verlieren. Das stellt den Zweck klassischer Sportwetten natürlich etwas auf den Kopf.

Design und Ästhetik

Das Design des MAD-Brettspiels spiegelt den anarchischen Stil des Magazins wider. Die Illustrationen sind bunt, chaotisch und voller kleiner, witziger Details, die Fans von MAD sofort wiedererkennen würden. Alfred E. Neumann selbst ist natürlich überall präsent – ob auf dem Spielbrett, den Karten oder der Spielanleitung. Seine fröhliche, sorglose Miene ist eine konstante Erinnerung daran, dass man das Spiel, ebenso wie das Leben, nicht zu ernst nehmen sollte.

Rezeption und Einfluss

Das MAD-Brettspiel war ein Hit unter Fans des Magazins und wurde zu einem Kultklassiker der 80er Jahre. Es war eine einzigartige Erfahrung, die sich deutlich von anderen Brettspielen abhob und genau wie das Magazin selbst eine humorvolle und satirische Einstellung zur Welt einnahm. Für viele Spieler war es nicht nur ein Spiel, sondern eine Erweiterung des MAD-Erlebnisses, ein Medium, das die subversive Botschaft des Magazins in eine interaktive Form übersetzte.

Heute ist das MAD-Brettspiel ein gesuchtes Sammlerstück und ein nostalgischer Rückblick auf eine Zeit, in der Spiele und Spielzeuge mehr als nur Unterhaltung boten – sie waren auch ein Ausdruck von Kreativität und kulturellem Kommentar.

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