Deutsches MAD Nummer 4 mit Don Martin Titelbild
verfasst von Michael Elias
Ein verspäteter Weihnachtsgruß von Don Martin. Seine streitenen Weihnachtsmänner, war das erste von vier Cover für das US MAD. Es blieb sein einziges in Deutschland (später sind zwar noch einige Don Martin Feuerwehrmänner auf einem Titel, die wurden jedoch von Rolf Trautmann gestaltet). Die Idee stammte vom Co-Redakteur Nick Meglin. Es existieren einige Skizzen bzw. Vorstudien, diese wurden in einer Heritage Auction in den USA zum Verkauf angeboten (siehe Foto).
Don Martin (1931-2000) stieß in den 1950iger Jahren zu MAD. Sehr schnell wurde er durch seinen Stil und dem Schwarzen Humor zu einer Institution, zu MADs Maddest Artist. Seine Beiträge im Magazin legendär, seine Taschenbücher Millionenseller. Und darin lag 1987 der Knackpunkt. Vorenthaltene Tantiemen in Millionenhöhe, führten zum Streit, und letztlich in die Arme der Konkurrenz. Der damalige Chefredakteur von Cracked Mort Todd kam der Streit zu Ohren und holte ihn zum Konkurrenzblatt, wo ihn Ex-Kollegen, wie Jerry DeFuccio, Lou Silverstone und John Severin mit offenen Armen empfingen. Dort wurde er „Crackeds Crackedest Artist“ und hielt sich 6 Jahre. Er hatte nun viele Freiheiten, behielt seine Original Zeichnungen und arbeitete mit seinem Studio.
Ein wenig mehr Editionale Unterstützung hätten seine Zeichnungen gut getan. Vieles wäre bei MAD nicht so durchgegangen.
Beispiele lieferte in Deutschland das Don Martin Magazin, wo sich damals Wolfgang M. Biehler die Hände gerieben hat, da seine MAD Nachahmungen Panic, Stupid, Klamauk mit Cracked Inhalt nur noch hindümpelten.
Aber zu diesem Zeitpunkt, Dezember 1967, ist Biehler noch bei MAD.
Der Leserbrief von David Jansen, dem Star aus der damaligen TV Serie „Auf der Flucht“ ist echt und stammt aus einem US MAD.
Interessant ist der AEN Club Pin für ein MAD Abo. Heute sicherlich ein gesuchtes Sammlerobjekt.
Das Heft bietet zwei neue Features, die für den Erfolg vom Deutschen MAD entscheidend wurden : Das MAD Hassbuch, hier noch von Al Jaffee gezeichnet, später von I. Astalos zu einer absoluten MAD Institution perfektioniert. Zu anderen das MAD Faltblatt (Fold-in). Als Antwort zum Fold out des Playboys.
Neu als Autor im Heft der dreifache Emmy Preisträger und Hobby Schauspieler Larry Siegel (1925-2019), er schrieb das Script der Filmsatire „Wer hat Angst vor Virginia Wolf“, das wie gewohnt Mort Drucker illustrierte.
Auf der Rückseite parodiert Bob Clarke seinen späteren MAD Kollegen Bob Jones, der in den 1960igern mit der Werbung für den Esso Tiger bekannt wurde (siehe Foto).
Die große Frage zu diesem Heft ist, wann kann endlich die Lupe bei Seite gelegt werden, um Sergio Aragonés in einem normalen MAD Betrag zu erleben. Antwort : im nächsten Heft!
Inhaltsverzeichnis
- SEITE 2 Inhaltsverzeichnis
- SEITE 3 Leserbriefe
- SEITE 4-7 Was hassen sie am Liebsten ?
- SEITE 8 In der Wüste (Martin)
- SEITE 9-14 Filmparodie – UNSER MANN VON T.A.N.T.E.
- SEITE 15-19 Beat – Fieber
- SEITE 20/21 Werbung , wie MAD sie empfiehlt
- SEITE 22 Spion & Spion
- SEITE 23-27 Spielzeughersteller des Jahres
- SEITE 28 Der Knabe mit dem Chemie – Baukasten (Martin)
- SEITE 29-34 Filmparodie – WER HAT SPASS AN VIRGINIA WOOLFE ?
- SEITE 35 Faltblatt – Diese Art von Feuerwerk ist für den Bundesbürger bisher noch ein Wunschtraum. Soll es so bleiben ?
- RÜCKSEITE Werbung – Tiger im Tank