Rauchzeichen

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Unsere Bundesregierung hat sich Gedanken über die Gesundheit der ihnen unterstellten Bürgerinnen und Bürger gemacht und im Zuge dieses gedanklichen Ergusses ihre mehr berüchtigt als berühmte "Antiraucherkampagne" verabschiedet, welche alle Nichtrauchenden Personen des öffentlichen oder privaten Lebens im speziellen unter einen besonderes Schutz stellt.

Und während sich nun alle Nichtraucher dieses Landes voller Stolz als "bedrohte Art" unter besonderem Schutz der für sie zuständigen Regierung in einem Atemzug mit anderen "bedrohten Arten" wie Braunbären, Flachlandgorillas oder aber sibirischen Tigern nennen dürfen stellen sich mir bei so viel politisch korrekter Fürsorge die Nackenhaare auf.

Nicht nur dass uns unsere jüngere Geschichte gelehrt haben sollte, dass zu viel Einmischung seitens der Regierung gefährlich ungesund, auf Dauer zum scheitern verurteilt und in grenzenloser Maßlosigkeit ferner auch entwürdigend für das Individuum an sich ist, nein auch die Scheinheiligkeit dieser Gesetzesverabschiedung treibt mir bei genauerer Betrachtung einen Schauer nach dem anderen über den Rücken.

Denn während man Vordergründig vorgibt die Gesundheit des Einzelnen schützen zu wollen und am liebsten ein gänzlich rauchfreies Deutschland vorweisen würde, hält man Hintergründig kräftig die Hand beim Einziehen der Tabaksteuern zum stopfen der mehr als großen Löcher des Staatssäckels auf, was so gesehen einen Widerspruch in sich darstellt!

Würden nämlich tatsächlich alle Raucher dieses Landes auch nur für eine Woche geschlossen auf den ihnen so lieb gewordenen Glimmstängel verzichten, käme das gesamte Berliner Kabinett inklusive der Tabak und Zigarettenindustrie in arge Bedrängnis oder anders gesagt, würde ihnen der Arsch gewaltig auf Grundeis gehen!

Auch sehe ich die konkrete Umsetzung dessen höchst kritisch und im Geiste schon ehemalige Hartz IVler, welche nun, einzig für diesem Zwecke, zu ein Euro Jobbern befördert, eigens dazu abgerichtet wurden hübsch uniformiert mit strengem Blick, durch die Gänge der Festzelte zu schreiten und wichtig tuend jeden, einem Schwerverbrecher gleich, unter Androhung drakonischer Bußgelder ermahnend verwarnen, der auch nur daran denkt in der Öffentlichkeit eine Zigarette rauchen zu wollen, was so mehr Frust als Lust hervorruft.

Hätten wir uns beim Abschauen in unseren Nachbarländern, dieses Gesetz betreffend, nicht auch ein wenig ketzerisches Revolutzertum abguken können, statt brav und gehorsam erduldend zu funktionieren?

Nein, es ist wahrlich nicht einfach in diesen Tagen Raucher zu sein, insbesondere, da der "bedrohten Art" ihr Schutzstatus so sehr zu Kopf gestiegen ist, dass sie all Jenen, welche ihrem Blauen Dunst voller Angst nur noch im Verborgenen frönen, exakt jene viel gepriesene Toleranz verweigern, auf welche sie selbst doch unlängst noch so sehr pochten!

Und doch, solange unsere scheinheilige Regierung mit wenig heiliger Scheinbarkeit Rauchfreiheit predigt gleichzeitig jedoch für die Steuern einer jeden Schachtel verkaufter Zigaretten dankbar, ja viel mehr noch darauf angewiesen ist bin und bleibe ich Raucher aus Überzeugung!!!

[I][B]Unsere neue Kolumnistin Brigitte Strauß (blond mit reichlich Erfahrung, kreativ bekloppt und eingebautem Klugscheißertum) warf einen ernsthaften, satirisch angehauchten Blick auf das leidige Raucherthema. Demnächst gibt es noch weitere Ausblicke von Brigitte Strauß auf unsere Medienwelt, natürlich nur auf MADmag.de!!!! Freut euch drauf!!!!![/B][/I]

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