Deutsches MAD Nummer 282 (Februar 1993) parodiert den Prinz von Bel-Air mit Will Smith
verfasst von Michael Elias
Das neue Jahr 1993 fängt für das Deutsche MAD nicht gut an. Seit Rolf Trautmann das Heft mit seinen Titelbildern nicht mehr betreut, versuchte Verleger Klaus Recht händeringend einen neuen Titel Zeichner zu finden. Er fand Ivar Albert, der ihm ein neues Bild mit Madonna malte. Doch schaute der Neu-Redakteur nicht richtig hin, als er das Cover abnickte? War er nur auf die Rock Diva fixiert? Albert lieferte das schlechteste Titelbild des Deutschen MAD ab. Alfred und Kevin als Spanner, die zusehen was Madonna mit dem letzten MAD Heft so „treibt“. Der Verleger hat, geblendet von Madonnas Sex-Buch, ein fast schon jugendgefährdendes Cover abgenickt, was nicht lustig ist.Ab der nächsten Nummer gibt es einen neuen Zeichner für die Titel, Gregor Mecklenburg, der das Heft einige Zeit begleiten wird. Auch wenn Mecklenburg auf Geheiß des Verlegers immer gutaussehende Frauen, mit „puffy nipps“, zeichnet, so haben sie wenigstens mehr Niveau als im vorliegenden Magazin.
Das Heft startet wieder mit Autor/Zeichner John Caldwell, er vergleicht die „80er und die 90er Jahre“, in großartigen Pointen.
Mit der Hoffnung Neu-Autor Cary Pepper gibt dem Magazin noch mehr „Pfeffer“ (zwinker), verabschiedet sich der Autor schon nach zwei Artikeln vom US MAD. Diesen schrieb er für den Briten Sir Harry North, Esq., „Kundenbefragungen, wie wir sie wirklich gerne mal lesen würden!“.
Mit dieser Serie, „Der Prinz von Bel-Air“, startete der Rapper Will Smith, auch als „Fresh Prince“ bekannt, seine bis heute anhaltende Schauspieler Karriere, die, bis auf die Ohrfeige bei den Oscars 2022, Skandalfrei verlief.
Die Satire von Autor Stan Hart und Mort Drucker, heißt in der MAD Version, „Der Spinner von Bel Air“.
Auch im Heft : zweimal Duck Edwing, neue Spione von Bob Clarke & Edwing, ein Don Martin Klassiker, sowie der gute, alte Dave Berg.
Das MAD Idioten Duo Charlie Kadau und Joe Raiola, zeigen in ihrem Beitrag den Wahnsinn von Katalog Bestellungen und den Irrsinn von unnötigen Produkten. Haben die beiden Visionäre etwa Amazon und Ebay vorhergesehen? „Die MAD-Lebenshilfe : Kauf per Katalog“, illustriert von George Woodbridge.
Autor und Poet Frank Jacobs feiert noch einmal nach und serviert für MAD Chaos Zeichner Tomas Bunk den Artikel, „MAD feiert zum absolut letzten Mal für die nächsten 501 Jahre (…) Kolumbus“. Lupen raus, Brille putzen und den Beitrag genießen.
Nazis und Skinheads brachten Anfang der 90er Jahre Deutschland in der ganzen Welt mit Anschlägen auf Migranten in Verruf. Vielschreiber Frerk H. Neumann hat sich „ABM-Jobs für Skinheads“ ausgedacht, den Nazi Gegner I. Astalos zeichnete.
ABM heißt Arbeits Beschaffungs Maßnahmen.
Astalos zeichnet Satiren gegen Nazis bis ins Dino/Panini MAD.
In seinem Marginal blickt Sergio Aragonés auf Tattoos, oder wie es in der Deutschen Ausgabe heißt „Sticheleien“.
„Kevin – Allein in New York“, ist die erwartete Fortsetzung der Komödien Sensation von 1990. Auch wenn die Besetzung nahezu gleich blieb, folgte das Drehbuch dem Strickmuster vom ersten Film. Die Gewalt gegen die Gangster Harry und Marv ist noch Brutaler und Cartoonartig aufgebaut.
Die Filmparodie kommt von MAD’s Maddest Writer Dick DeBartolo und Mort Drucker, „Allein oh Graus II“.
Wie viele der im Heft vorliegenden Artikel ist auch dieser in den Kontrasten der Zeichnungen sehr schwach. Ausgenommen sind natürlich die Deutschen Original Beiträge.
Das Faltblatt hat wieder Al Jaffee gezeichnet.
Astalos wird nie wieder ein solches Blatt gestalten.
Auf der der Rückseite „Die Zwangsjacke“, gemalt von Rolf Trautmann. Trautmanns Zeichnung hatte Recht noch auf der Halde, und war wohl für ein MAD Extra gedacht. Das Bild orientiert sich direkt an das Warner MAD Paperback „Raving MAD“. Feuerstein nutze das Motiv für „Schmidteinander“, wo Harald Schmidt das Cover von Norman Mingo nachstellte.
Inhaltsverzeichnis
- SEITE 2 Neumanns News
- SEITE 3 MADs Tohuwabohu
- SEITE 4/5 MADs gründlicher Jahrzehnte – Vergleich der 80er und der 90er Jahre
- SEITE 6/7 Kunden-Befragungen , wie wir sie wirklich gern mal lesen würden
- SEITE 8-12 Filmparodie – DER SPINNER VON BEL AIR
- SEITE 13 Das Geheimnis der Supersuppe (Edwing)
- SEITE 14 Spion & Spion
- SEITE 15-17 Die MAD Lebenshilfe – Einkauf per Katalog
- SEITE 18/19 MAD feiert Columbus
- SEITE 20/21 ABM Jobs für Skinheads (Astalos)
- SEITE 22/24 MAD – Report (Berg)
- SEITE 25 Am Mittwoch , im Sägewerk (Martin)
- SEITE 26-28 MAD Sticheleien (Aragones)
- SEITE 29 Das Telefonzellen-Wunder (Edwing)
- SEITE 30-34 Filmparodie – ALLEIN OH GRAUS 2
- SEITE 35 MAD Faltblatt – Welche miese Kreatur versaut unsere Jugend ? (Jaffee)
- RÜCKSEITE MAD – Mode : Modelle aus der Frühjahrskollektion – Die Zwangjacke